Die Fondspolice – das Werkzeug für die Altersvorsorge mit ETFs

Schötterl Finanz- und Versicherungsagentur

Die Fondspolice, auch Fondsgebundene Rentenversicherung oder Fondsrente genannt, ist der Turbo für jede Altersvorsorge mit ETFs.

Es handelt sich nicht um eine kapitalbildende oder klassische Lebensversicherung. Eine Fondspolice kombiniert einen Fondssparplan bzw. ETF-Sparplan mit einem Versicherungsvertrag. Fondsrenten mit Beitragsgarantien sind ebenfalls beliebt, wobei auf eine solche Garantie, zugunsten der Rendite, verzichtet werden sollte. Im Vergleich zum herkömmlichen ETF-Sparplan hat man bei der fondsgebundenen Rentenversicherung kein Depot bei einer Bank, sondern bei einer Versicherung. Die Vorteile liegen in der steuerlichen Behandlung eines solchen Versicherungsvertrags, denn eine Umschichtung / ein Rebalancing ist innerhalb des Versicherungsmantels jederzeit steuerneutral möglich – das heißt steuerfrei! Auch die Vorabpauschale, die aufgrund des nun gestiegenen Basiszinses wieder miteinbezogen werden muss, fällt innerhalb des Versicherungsmantels nicht an.

Der größte Steuervorteil ergibt sich allerdings aus dem Halbeinkünfteverfahren bei der Kapitalauszahlung. Hier greift die sogenannte 62 + 12 Regel. Nach Vollendung des 62. Lebensjahres und vorausgesetzt der Vertrag besteht zu diesem Zeitpunkt mindestens 12 Jahre, ist nur die Hälfte der Erträge zu versteuern – und zwar mit dem dann geltenden persönlichen Einkommensteuersatz. Mögliche Teilfreistellungen auf Fondsebene kommen natürlich auch noch zum Tragen.

Die Abschlusskosten einer Fondspolice betragen ca. 2,5% der Beitragssumme. Das klingt viel, zumal dieser Betrag, umgelegt auf die ersten 60 Monate, dem Anlagebetrag belastet wird. Die Kosten amortisieren sich jedoch mit der Laufzeit, sodass bei einer langfristigen Anlagedauer die Fondspolice auf “Nettoebene” gegenüber einem herkömmlichen ETF-Sparplan meist vorne liegt. Zur Nettoebene gehört die Miteinbeziehung der Kosten, der Steuern und der Inflation auf die Rendite. Jede Anlage hat hinsichtlich Kosten und Steuern unterschiedliche Charakteristika; die Inflation gilt für alle Anlagen gleichermaßen. Deshalb ist für die Vergleichbarkeit verschiedener Anlagen oder verschiedener Durchführungswege entscheidend, die reale Nettorendite der jeweiligen Anlage zu kennen. 

Die Formel lautet: Reale Nettorendite = Nominalrendite – Kosten – Steuern – Inflation

Entscheidend für den Erfolg einer Fondspolice ist ein ganzheitliches Finanzkonzept, sodass die Vorteile aus einer langen Laufzeit und stetigem Sparen auch ausgespielt werden können. Zu einem solchen Konzept gehören zwei weitere Bausteine: Einerseits ein Notgroschen aus 3-6 Monatsgehältern; jede Anlegerin, jeder Anleger hat ein unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis, sodass die tatsächlichen Werte hier abweichen können. Es ist darauf zu achten, dass das angelegte Geld stets verfügbar ist und keinen Schwankungen unterliegt. Ein klassisches Tagesgeldkonto bei einer Bank oder kurzlaufende Geldmarktfonds bzw. ETFs können hier das geeignete Instrument sein. Der zweite Baustein lässt sich als ein Anlage-Topf mit einem mittelfristigen Anlagehorizont (5 bis 15 Jahre) darstellen, der sich durch geringe Schwankungen und einer geringeren Renditeerwartung gegenüber der Altersvorsorge mit einem langfristigen Anlagehorizont (mehr als 15 Jahre) auszeichnet. Hier ist es denkbar, in Mischfonds oder ETF-Portfolios aus Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs zu investieren. Rohstoffe, wie Edelmetalle und auch andere Assets wie Immobilien / Immobilienfonds bzw. ETFs können interessant sein.

Als Teil eines ganzheitlichen Finanzkonzepts ist die Fondspolice das Werkzeug für die Altersvorsorge. Man wird belohnt für eine besonders lange Anlagedauer. Um das durchhalten zu können, ist es daher umso wichtiger, sich daneben einen mittelfristigen Anlage-Topf aufzubauen. So wird bei größerem Kapitalbedarf, wie z.B. bei einem Immobilienkauf, dort Kapital entnommen – und es muss nicht die Altersvorsorge ganz oder teilweise aufgelöst werden. Für unerwartete Ausgaben ist darüber hinaus existenziell, sich einen Notgroschen zuzulegen. Nur so kann man gewährleisten kurzfristige Kapitalverpflichtungen bedienen zu können.

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